Solothurn streut Asche (Christof Gasser)

Solothurn streut AscheHinweis: Dies ist der zweite Band in der Reihe der sogenannten Solothurn-Krimis. Es empfiehlt sich, die Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Hier geht’s zum Band 1.

Schon wieder ist es mir passiert: „Solothurn streut Asche“ ist der zweite Roman in dieser Reihe. Und einmal mehr fehlt der meines Erachtens dringend nötige Hinweis auf dem Cover des Buches. Ich versteh‘ das echt nicht. Sind dahinter Marketing-Überlegungen? So berühmt ist Herr Gasser ja nicht, dass ohnehin jeder wüsste, welche Band grad der aktuellste ist. Irgendwann kann mir das vielleicht jemand erklären. Ich ärgere mich einfach zu oft.

Nun, zum Buch. Die Geschichte spielt – tatata – in Solothurn. Und die Hauptfiguren sind Kommissar Dornach und sein Team, die rätselhafte Morde im Umfeld einer ominösen katholischen Sekte zu lösen haben. Was anfangs völlig zusammenhanglos erscheint, verdichtet sich dabei immer mehr zu einer gewaltigen Sache, deren Hintergründe die Protagonisten (und auch die Leser) in die Abgründe religiösen Wahns führen. Die Personen und Ereignisse in diesem Buch sind fiktiv. Aber als Leser zweifelt man keine Sekunde daran, dass dies genau so irgendwann an mehreren Orten geschehen ist.

Durch einen Mord an einem jugendlichen Ausländer, der angeblich aus Notwehr getötet wurde, kommt auch die rechtsextreme politische Partei von Norbert Schubiger in den Fokus. Zwei Fälle, die von Dominik Dornach und seinem Team gelöst werden müssen. Und durch äusserst unglückliche Umstände ist seine Tochter auch noch auf der Flucht vor einem Killer.

Es ist absolut erfreulich, dass auch Schweizer Autoren echt spannende Geschichten schreiben können, die viel Abwechslung und Spannung bieten, ohne völlig übertrieben daher zu kommen.

Der Autor erzählt in gut verdaubaren Episoden, mit dem einen oder anderen Cliffhanger, der aus „nur noch ein Kapitel“ nicht selten dann doch zwei oder drei machen lässt. Mal begleitet man Dornachs Tochter Pia auf ihrer Flucht, mal liest man von den Ermittlungen von Karin und Maja, von Dornachs Recherchen und Liebesabenteuern, Casagrandes Problemen oder Janas Erlebnissen. Verwirrend, diese vielen Namen?

Ja, in der Tat ist das in meinen Augen ein kleiner Wermutstropfen. Es werden unglaublich viele Personen benötigt, um die ziemlich komplexe Geschichte zu erzählen. Gerade weil ich diesen Roman nicht innert zwei Tagen verschlang, hatte ich doch hier und da etwas Mühe, um noch zu begreifen, wer nun Hofmann, Jäggi, Schubiger, Marber, Germann, etc. sind. Und das sind ja nur mal ein paar der Nebenfiguren. Das liegt vielleicht auch nur daran, dass ich eben Band 1 nicht gelesen habe und somit die wohl ausführlichere Einführung der Hauptfiguren daraus nicht im Kopf habe. Ein Grund mehr, warum man … ihr wisst schon.

Nicht nur die Vielzahl an Namen verlangt etwas Konzentration. Auch die Geschichte selbst verlangt einiges vom Leser. Am Ende ist zwar vieles einfach, aber Gasser erzählt Ereignisse manchmal so, dass seine Figuren (und auch die Leser) auf falsche Fährten kommen und Verdacht schöpfen, wo es nicht nötig wäre. Das macht’s spannend. Aber am Ende auch ein kleines bisschen enttäuschend, wenn man realisiert, was alles nur zum Zweck der Spannung hineinkonstruiert wurde.

„Solothurn streut Asche“ ist definitiv eine spannende Geschichte mit einem sympathischen Polizei-Team im Zentrum der Handlung. Und es scheint, als wäre eine Fortsetzung geplant. Eine geheimnisvolle Notiz, die am Ende des Romans auftaucht, lässt das jedenfalls vermuten. Und dazu würden auch die spannenden, aber nicht wirklich aufgelösten Einschübe in der Ich-Form passen.

Meine Wertung: 4.5 out of 5 stars

 

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