Noah von Sebastian Fitzek

Noah - Sebastian Fitzek

Der Thriller Noah könnte kaum aktueller sein! Tatsächlich habe ich nach einigen Seiten erst mal nachgesehen, ob der vielleicht im 2020 geschrieben wurde. Die Parallelen zur Corona-Pandemie und den damit verbundenen Diskussionen um Verschwörungen und politische Massnahmen sind so krass, dass Noah eigentlich zur Pflichtlektüre für jeden Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker gehören sollte.

Ich weiss nicht warum, aber Sebastian Fitzek ist ein Autor, der von mir viel zu lange ignoriert wurde. Den Grund dafür kenne ich nicht. Nach „Acht Nacht“ ist Noah tatsächlich erst mein zweiter Roman des deutschen Schriftstellers. Das wird sich schlagartig ändern, denn mit diesem Verschwörungsthriller hat mich Fitzek endgültig gepackt.

Die Hauptfigur in Noah ist… Noah. Ein Obdachloser ohne Gedächtnis, dafür mit Schusswunde, der von einem anderen Obdachlosen verarztet und gepflegt wird. Wie Fitzek daraus einen Thriller bauen will, ist erstmal völlig unklar.

Nach und nach fügen sich winzige Bausteine zusammen, die kleine Erinnerungen in Noah wecken. Bald wird klar: Jemand will Noah an den Kragen. Das Warum hingegen bleibt über viele, viele Seiten unklar – sowohl für Noah wie auch für die Leserschaft. Die Massnahmen, die gegen Noah ergriffen werden haben aber eine Dimension, die etwas Grosses vermuten lässt.

Fitzek erzählt nicht nur die Geschichte Noahs, sondern etliche weiteren, die teils tatsächlich irgendwann zusammenlaufen: manche bald, manche völlig unerwartet etwas später.

Während es im echten Leben Corona ist, wird die Pandemie im Buch als Manila-Grippe bezeichnet. Was nach geografisch eingeschränkter Krankheit klingt, ist tatsächlich eine weltweite Verschwörung, die alle Fantasien der Corona-Leugner übertrifft. Na gut, vielleicht nicht alle.

Trotzdem belässt es Fitzek nicht bei sciencefiction-ähnlicher Story, sondern führt dem Leser deutlich vor Augen, wohin unsere Gesellschaft mit ihrem konsumorientierten Verhalten steuert. Und er verunsichert den Leser, weil die Gründe für die Verschwörung plötzlich einleuchten und man ungewollt ein gewisses Verständnis dafür aufbringt.

Der Thriller ist bis zur letzten Seite spannend, weil Fitzek es versteht, auch dann noch unerwartete Wendungen einzubringen, wenn man sie nicht mehr erwartet.

Noah ist ein Thriller der Extraklasse, von Anfang bis Ende spannend und mit einer tiefgehenden Bonus-Botschaft, die man so nicht erwartet.

Meine Bewertung: 5 out of 5 stars

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