Hinweis: Der Roman “Mitgift” von Kirsten Wendt ist der dritte Band in einer vierteiligen Serie. Man sollte die Romane dieser Serie in der richtigen Reihenfolge lesen. Hier geht’s zum ersten Band.
Nun ist sie also zu Ende, die kleine Reihe um ein paar fiktive Kommissare der Leipziger Polizei. Vorläufig zumindest, denn am Ende des Buches gibt es zumindest Hinweise darauf, dass weitere Folgen nicht ausgeschlossen sind. Wäre auch schade, nachdem die vier Hauptcharaktere so liebevoll eingeführt wurden. Doch jetzt geht’s erst Mal um den vierten und somit letzten Roman zur Mordkommission Leipzig. Der ist in verschiedener Hinsicht erwähnenswert: Es ist die einzige Geschichte der Serie, die eine Frau geschrieben hat (und auch eine Frau als Hauptcharakter hat). Es ist zudem der erste Ermittlerkrimi von Autorin Kirsten Wendt geschrieben hat, wie sie im Nachwort verrät.
Und der Titel… von allen vier Romanen gefällt mir der am besten, weil er fast schon ein Wortspiel beinhaltet: Mitgift, mit Gift. Klingt nach Hochzeit. Klingt nach Giftmord. Exakt. Frau Mückenberg, die einzige Frau in Starkes Ermittlerteam, tritt als Sängerin einer Coverband an einer Hochzeit auf. Der Vater des Bräutigam bricht tot zusammen und es sieht ganz nach Mord aus. Nadja Mückenberg verwandelt sich von der Rockgöre in die Polizistin zurück und beginnt unverzüglich mit den Ermittlungen, hat erste Verdächtige und lässt eine erste Verhaftung vornehmen.
Das ist die eine Geschichte. Ein typischer Krimi halt, mit einer eigensinnigen Polizistin in der Hauptrolle und ein paar witzigen Szenen, unterm Strich aber nicht so richtig packend. Aber viel mehr interessiert ja sowieso die zweite Geschichte. Die Sache mit den entführten Kindern, die sich zumindest teilweise wie ein roter Faden durch alle vier Romane zieht und jetzt der allgemeinen Erwartung entsprechend zu einem Abschluss kommen müsste.
Und das tut sie auch tatsächlich. Jedoch auf eine Art, die mich jetzt nicht so packen konnte. Vor allem der Auslöser, also der eigentliche Grund, warum sie überhaupt einen Schritt weiter kommt, riecht mir nach zu viel Zufall. Das passiert nämlich – ach, wie schön – auch auf eben dieser Hochzeit. Dass die ‚taffe‘ Mückenberg schliesslich nicht nur den Mord klärt, sondern auch noch die entscheidenden Hinweise für die Fassung des Entführers liefert, ist ja ok bei der Vorgeschichte, die ihre Kollegen Hubertus und Maik haben. Aber das Wie fand ich dann doch etwas zu viel mit Zufall behaftet.
So richtig enttäuschend fand ich dann, wie mit dem ermittlungstechnischen Fehltritt von Hubertus Knabe und Maik Keller umgegangen wurde. Es ist zwar zu befürchten, dass das durchaus realistisch ist, aber die hätten für meinen Geschmack ruhig etwas mehr leiden dürfen. Das wäre meiner Meinung nach auch ein Aufhänger gewesen für einen offenen oder halboffenen Schluss. Das hätte dann Stoff geben können für Fortsetzungen oder halt auf immer offen bleiben können.
Abschliessend würde ich „Mitgift“ als durchschnittlichen Krimi bezeichnen, der ein paar lustige und ein paar spannende Szenen hat, aber auch solche, die dem Vorankommen der Geschichte nicht dienlich sind. Die vorangehenden Teile von Hünnebeck, Gray und Meyer sind nach meinem Geschmack eindeutig spannender. Aber ohne den Beitrag von Wendt hätte der Serie etwas gefehlt, das darf und soll auch gesagt sein.
Meine Wertung:
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14./17.05.