Ich und der Kindle

Ich bin ein Gegner von proprietären Systemen. Wo immer ich es ohne grosse Komforteinbusse verhindern kann, gehe ich Systemen aus dem Weg, bei denen ich fix an einen Anbieter gebunden werde. Der Kindle von Amazon war deshalb seit jeher so ein Gerät, auf das ich dankend verzichtete. Ich kauf‘ doch keine Hardware, bei der ich nur noch von einem einzigen Anbieter Inhalt beziehen kann? Bin ich blöd, oder was?

Naja, seit Aufkommen des Kindles sind einige Jahre vergangen. Einiges hat sich seither verändert, auch an meiner Einstellung. Denn längst ist es nichts ungewöhnliches mehr, dass Hardware-Anbieter auch Content-Lieferanten sind. Und Amazon hat bewiesen, dass genug deutschsprachiger Inhalt vorhanden sein wird. So bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe mir einen Kindle Paperwhite gekauft.

Allerdings wird das Lesegerät von Amazon meinen bisherigen E-Book-Reader von Tolino nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Denn ich will weiterhin ein kleines bisschen gegen die Expansionspolitik und Vormachtstellung von Amazon protestieren. Was immer im E-Book-Store meines Vertrauens in der Schweiz verfügbar ist, werde ich auch da kaufen – unabhängig vom Preis (so lange der nicht 200 und mehr Prozent abweicht). Wozu dann überhaupt einen Kindle?

Nun, in letzter Zeit habe ich hier und da mal einen Roman eines Selfpublishers probiert. Und ich muss sagen: Gar nicht übel, was man da kriegt. Von beiden – Hollmann und Johanus – werde ich weitere Bücher lesen, sofern sie denn in meinen Genres erscheinen. Aber, jetzt kommt der springende Punkt: Beide (und auch andere wie z.B. René Junge oder Marcus Hünnebeck) veröffentlichen teilweise oder zeitweise nur auf Amazon. Offenbar ist es Amazon gelungen, eine Art Mikrokosmos zu schaffen: Genügend Autoren, die exklusiv für Amazon publizieren, genügend Kindle-Leser, die exklusiv bei Amazon einkaufen. So lange sich das die Waage hält, also Angebot und Nachfrage im Lot sind, funktioniert das sicherlich prima. Nur eben bislang ohne mich.

[the_ad id=“955″]Ich habe nun also letztlich nur deswegen einen Kindle gekauft, um die doch zahlreichen exklusiv bei Amazon veröffentlichenden Autoren lesen zu können. Und da jene Bücher häufig nur grad einen, zwei oder drei Euro kosten, rechne ich mit einer raschen Amortisation der Geräteanschaffung (CHF 159).

Wenn mein Plan aufgeht, dürften hier in absehbarer Zeit – sprich irgendwann ab Frühling 2018 – auch des öfteren Romane von Amazon-Exklusiv-Autoren vorgestellt werden. Und über meine Erfahrungen mit dem Gerät an sich werde ich sicherlich irgendwann auch berichten.

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