
Der Titelzusatz dieses Romans lautet „Frank Wallerts erster Fall“. Für mich ist es aber ziemlich sicher nicht nur der erste, sondern zugleich der letzte. Denn leider hat mich an dieser Geschichte überhaupt nichts gepackt.
Über weite Strecke verlor ich sogar aus den Augen, worum’s in der Geschichte eigentlich primär geht. Wobei, ganz so eindeutig ist das leider auch nicht.
Zu Beginn scheint dem Leser alles klar. Nicht, dass man gleich wüsste, wer was wie, aber es werden zwei Tote gefunden, die Polizei ermittelt und sucht den Mörder. So beginnt die Geschichte. Natürlich würde sie, wenn sie so weiterginge, damit keinen Kreativitätspreis gewinnen. Aber ein solider Krimi kann auch gut sein, ohne sozusagen das Rad neu zu erfinden.
Nun, Herr Nottebohm erfindet das Rad tatsächlich nicht neu. Aber was er aus dem geheimnisvollen Doppelmord entwickelt, ist in meinen Augen beileibe auch kein solider Krimi.
Erst als die 13-jährige Steffie die Bahnen der Ermittlungen kreuzt, kommt Licht in die Dunkelheit.
Klappentext zu „Dunkelkammer“
Der Klappentext verrät nicht besonders viel. Aber er lässt Vermutungen hochkommen. Ein 13-jähriges Mädchen spielt offenbar eine Schlüsselrolle. Am Tatort wird eine leere CD-Hülle gefunden. Und der Buchtitel heisst Dunkelkammer, was auf einen fotografischen Hintergrund schliessen lässt.
Zu Beginn ist man noch echt gespannt, wie die (hoffentlich cleveren) Ermittler aus der geschilderten Doppelmord-Szenerie irgendwelche hilfreiche Schlüsse ziehen und die Ermittlung vorantreiben.
Leider wird ab da so ziemlich jedes Potential verschenkt. Die Beamten kommen aus eigener Kraft sozusagen überhaupt nicht voran. Ständig sind sie auf zufällige Vorkommnisse angewiesen.
Dann baute der Autor noch eine Flirt-Story zwischen dem Chefermittler und einer seiner Beamtinnen ein, die vielleicht ein bisschen Dramatik in die Sache hätte bringen können. Hätte. Wenn sie sich nicht übers ganze Buch hinweg zieht und derart unrealistisch abläuft.
Unrealistisch, habe ich gerade unrealistisch geschrieben? Das gilt leider auch für einige andere Punkte, nicht nur die knisternde Stimmung zwischen den beiden Polizisten. Die ganze Geschichte ist – bis auf wenige Ausnahmen – völlig unglaubwürdig und schlicht langweilig.
Das Thema wäre brisant, der Start gut. Danach wechseln sich über viele Kapitel langweilige, unglaubwürdige und dämliche Szenen ab, bis irgendwann, fast beiläufig, die Auflösung des Falles präsentiert wird.
Wer mir jetzt nicht so recht glaub, kann sich das Buch ja trotzdem bestellen. Als Kindle-Version ist es zur Zeit kostenlos.
Meine Wertung: