Die Erlöserin von Nina Sadowsky

Die Erlöserin - Nina Sadowsky

Die Begräbnisgesellschaft schafft Frauen aus der Welt. Aber im positiven Sinne. Sie lässt sie verschwinden – meistens vor gewalttätigen Ehemännern – und verschafft ihnen an einem anderen Ort eine neue Identität.

Catherine plagen aber Gewissensbisse, weil sie bei einem Fall zu spät kam. Sie ist ja auch nur ein Mensch. Aber ausgerechnet da verschwand die Frau, die sie hätte retten sollen, und hinterlässt einen Mann und zwei Kinder. Ihre Leiche wurde nie gefunden, aber man ist sich einig.

Und jetzt… stirbt wenige Jahre später auch noch der Vater. Unter mysteriösen Umständen. Die Kinder sind mittlerweile zwar erwachsen, aber leiden extrem unter den Folgen beider Todesfälle.

Der Sohn und die Tochter leiden aber nicht nur unter diesen Folgen, sondern auch unter persönlichen Schwächen bzw. Störungen. Homosexualität und Borderline – Sohn und Tochter.

Die Autorin erzählt die Geschichte, die ein Thriller sein will, es aber nicht schafft, aus der Sicht aller Protagonisten.

Catherine ist offenbar die Hauptperson, wird ihre Geschichte doch aus der Ich-Perspektive geschrieben.

Auch mit den Zeitformen spielt Frau Sadowsky und springt dabei von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Das ist häufig spannend, weil man die Details der Vergangenheit dann erfährt, wenn sie am meisten Spannung erzeugen.

An einigen Stellen leidet dadurch aber auch der Lesefluss, wenn man erst wieder begreifen muss, in welcher Konstellation man sich gerade befindet.

Die Geschichte der beiden Geschwister ist meistens spannend und oft geprägt von der persönlichen Unzulänglichkeit, mit der Situation im Grossen (oder Kleinen) umgehen zu können.

Wie schon erwähnt sehe ich „Die Erlöserin“ weniger als Thriller, dafür ist dann doch nicht ganz genug Spannung. Aber eine durchaus spannende Story um ein Familiendrama mit etlichen Todesfällen. Denn nebst Vater und Mutter gibt’s noch mehr Leichen, aber da würde ich zu viel Spannung nehmen, wenn ich das verrate.

Mehrmals ist man sich seiner Sache sicher, den Mörder erkannt zu haben. Und kurz darauf muss man seine Meinung wieder revidieren.

Am Ende wird so ziemlich alles aufgelöst. Manches so, wie ich es erwartet habe, manches dann aber doch wieder recht anders.

„Die Erlöserin“ war in meinen Augen jetzt nicht grad das Highlight schlechthin, aber doch eine nette Überraschung. Mal was anderes halt, das heikle Themen geschickt in die Story verpackt und da oder dort sogar ein bisschen Sensibilität zu wecken versucht für Menschen, die zumeist unverschuldet eine Persönlichkeitsstörung haben.

Meine Bewertung: 3.5 out of 5 stars

-> Jetzt bei Amazon bestellen

[the_ad id=“915″]

2 Kommentare

  1. Hi liest du auch novellen oder nur romane? Ich befasste
    mich in meinem blog ausschließlich aber sehr eingehend mit der novelle die Schachnovelle von Stefan Zweig. Wenn du mal einen Beitrag über Zweig schreibst dann informiere mich gerne, den würde ich gerne verlinken.

  2. Hi Schnovelle

    Danke für deine Meldung hier im Romanfresser-Blog.

    Wenn ich’s richtig verstehe, dann unterscheiden sich Novelle und Roman einzig durch deren Länge. So gesehen ist mir das egal. Das Genre ist mir wichtig, weniger die Länge.

    Die Schachnovelle spricht mich jetzt nicht grad ultimativ an. Aber wer weiss, vielleicht lese ich die in absehbarer Zeit mal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert