Ein seltsamer Titel für einen Blog-Eintrag. Auch ein seltsamer Titel für einen Roman. So heisst nämlich der Campingkrimi von Comedy-Altmeister Bernd Stelter, mir vor allem als Bestandteil von “Sieben Tage, Sieben Köpfe” in Erinnerung geblieben.
Was der Leser hier an Futter bekommt, hat wenig mit den klassischen Bestsellern im Krimi-Bereich zu tun. Klar, es gibt Tote, Verdächtige, und Polizisten. Man sucht Spuren, Motive und Beweise. Aber die eigentliche Geschichte wird wenig vorangetrieben, der Autor nutzt lieber Kleinigkeiten und Alltägliches, um mit viel Humor den Leser immer wieder daran zu erinnern: Hey, ich komme aus der Comedy-Ecke.
Deswegen ist das Resultat natürlich nicht schlecht, im Gegenteil. Regelmässig huscht einem beim Lesen fast automatisch ein Grinsen übers Gesicht. Und selbst ich, der ich mich sonst eher von den Thrillern der grossen Meister fesseln lasse, las gerne immer noch eine einzige Seite. Und noch eine.
Zusätzliche Abwechslung erhält die Geschichte dadurch, dass eigentlich zwei Geschichten gleichzeitig erzählt werden. Einerseits ist da der Inspektor Piet, der mit seiner Kollegin einen Mord auf dem Campingplatz aufzulösen hat. Ganz nach klassischem Muster wird diese Geschichte in der dritten Person erzählt.
Gleichzeitig erfährt man aber, wie Familie Lehnen zu ihrem jährlichen Camping-Urlaub in Holland ankommt. Just auf dem Campingplatz, auf dem der oben erwähnte Mord geschah.
Diese zweite, paralell verlaufende Geschichte, ist in der Ich-Form. So, als würde sie uns Herr Lehnen erzählen. An mehreren Stellen treffen sich die beiden Handlungsstränge, bis sie schliesslich im Finale münden und dann wiederum einzeln abschliessen.
Fazit:
Mit viel Liebe zum Detail und einer gehörigen Portion Selbstironie wird aus dem Camper-Alltag geschrieben. Das trägt mit dazu bei, dass man die Geschichte gerne liest. Die Handlung an sich wird leider etwas stiefmütterlich behandelt. Da entsteht keine richtige Spannung, der Leser erfährt herzlich wenig über die Fortschritte der Ermittlungen und die Auflösung am Ende kommt entsprechend überraschend. Doch eines ist klar: Den nächsten Stelter-Krimi werde ich noch so gerne lesen.
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