Lauter Leichen (Zara Philips)
Was ist “Lauter Leichen”? Ich würde mal vorsichtig sagen eine Kriminal-Komödie mit schwarzem Humor. Tiefschwarzem Humor. Und vielen Leichen. Und vielen Wechseln. Gerade wird ein Mädchen brutal verprügelt und wenige Sekunden später dieses Vorkommnis wieder von einer komischen Szene abgelöst zu werden. Eine Berg- und Talfahrt zwischen morbiden Akten und deren Folgen bis zu heiter-witzigen Komik-Szenen des Alltags. Dieses Buch lässt sich in kein Genre pressen.
Die Autorin hüpft in ihrer Erzählung nicht nur fröhlich von der ersten zur dritten Person, sondern auch von der Gegenwart im Jahre 2015 in die Vergangenheit und wieder zurück. Im Kern geht’s zwar letztlich immer wieder um die Hauptdarstellerin Elenor Gint und den Ermittler Hiob Watkowski, doch dazwischen tauchen aus heiterem Himmel etliche Figuren auf. Manche davon verschwinden dann wieder aus der Geschichte, die meisten bleiben länger Bestandteil derselben. Einige dieser Figuren sind lebend, die gefühlte Mehrheit aber spielt nur noch eine Rolle als Leiche. Dass man dabei zwischendurch Gefahr läuft, den Faden der Schreiberin zu verlieren, ist überhaupt nicht tragisch. Jedenfalls nicht annähernd so tragisch wie das Ende der vielen Leichen, deren Anzahl man irgendwann (ziemlich früh) unweigerlich zu zählen aufhört.